Das Projekt "Frieden lernen" findet in allen Klassenstufen unserer Grundschule statt.
Die Inhalte der ersten Projektwoche waren die Charakterisierung von Wolf und Giraffe in Sprache und Verhalten. Je nach Alter und Situation unterschied sich die Anzahl der durchgeführten Module und der Aufbau der Planung. Viele Klassenleiter veränderten die vorgeschlagenen Handlungsabläufe für ihre Klasse, um das Verständnis und die Umsetzung für ihre Schüler zu sichern. Aufgrund der besonderen Situation der Erstklässler zum Schulanfang nimmt sich diese Klassenstufe bis zu den Herbstferien Zeit, die Giraffensprache einzuführen. Es wurden in der 1. Woche die Grundlagen geschaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf der einen Seite das Kennenlernen der Namen, auf der anderen Seite wurde das aufmerksame Zuhören geübt. Durch Vertrauens- und Kooperationsspiele konnte die Basis für gegenseitige Wertschätzung gelegt. Die Lehrerinnen klärten erste auftretende Konflikte in Giraffensprache und fungierten somit zunächst als Vorbild. In der Klassenstufe 2 gelang es den Kindern in dieser ersten Woche rasch einen Bezug zur Giraffensprache aufzubauen, da Giraffe und Wolf als Handpuppen immer greifbar waren und auch weiterhin sein werden. Des Weiteren wurden diese in Rollenspielen und anderen Bewegungsspielen mit einbezogen. Es wurde beobachtet, dass es den jüngeren Kindern noch etwas schwer fiel, die richtigen Worte bei der Mitteilung ihrer Gefühle zu finden. Die Arbeit am Gefühlswortschatz bzw. sich in Bedürfnis und Bitte richtig auszudrücken, wird ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Arbeit sein. Auch die Kinder der 3./4. Klasse zeigten Interesse. Das Projekt wurde vom Großteil der Kinder gut angenommen. Lehrerinnen schildern, dass diese mit Eifer und oft Begeisterung für einzelne Themen bei der Sache waren. Besonders die Bewegungs- und Rollenspiele, aber auch Gestaltungs- und Bastelarbeiten verhalfen den Kinder, einen guten Zugang für die einzelnen Themen zu erhalten. Dabei zeigten die Kinder, dass sie gut in der Lage sind, „Wolf" und „Giraffe" voneinander zu unterscheiden. Lediglich in der Einordnung von positiven und negativen Gefühlen zeigte sich, dass auch ältere Schüler Schwierigkeiten haben, schwächere Gefühle wie „besorgt“ / „nachdenklich" in ihrer Bedeutung zu erfassen und richtig einzuordnen. Ziel ist es nun, dass die Giraffensprache schnell zum festen Bestandteil des Schulalltages wird. In den kommenden Wochen erfolgt in allen Klassen die schrittweise Fortsetzung des Projektes. Mit konkreten Beispielen aus ihrem eigenen Schulalltag sollen sie erfahren, dass das, was sie im Projekt erlernt und geübt haben, umsetzbar ist und sich die Beziehung und Wertschätzung untereinander verbessern kann.
[bg|Schuljahr 2015-2016/Projekt aller Klassen]